Ausgangspunkt fur Judith Gartners Studie ist die Beobachtung, dass die Psalmengruppe des agyptischen Hallels (Ps 113-118) bereits in antiker Zeit als zusammengehorige literarische Einheit wahrgenommen worden ist und bis heute wie besonders am Sederabend des judischen Passahfestes rezitiert wird. Vor diesem Hintergrund zielt die Studie darauf, die gemeinsamen theologischen Themen der Psalmengruppe zu erheben und zu fragen, wie die Psalmengruppe literarhistorisch entstanden ist. Zentral ist die Frage nach JHWH als einzig wirkmachtigem Gott, die in den jeweiligen Psalmen konzeptionell unterschiedlich nuanciert und sowohl geschichtstheologisch als auch anthropologisch entfaltet wird. Gartner kann zeigen, dass in der Dynamik der Ablauflesung von Ps 113 bis Ps 118 ein ausdifferenziertes monotheistisches Bekenntnis entsteht, so dass das agyptische Hallel als ein kleines Kompendium spater Psalmentheologie bezeichnet werden kann.