Die Beitrage der aktuellen Ausgabe des
Jahrbuchs fur Regionalgeschichte erstrecken sich von programmatischen Diskussionen zur aktuellen Stellung der Landesgeschichte bis zu regionalgeschichtlichen Analysen und bieten dabei epochenubergreifend spannende Einblicke in aktuellste Forschungen. Andreas Rutz diskutiert in seinem Beitrag die Herausforderungen fur die Landesgeschichte im 21. Jahrhundert angesichts einer neuen Heimatrhetorik. Henning Andresen untersucht den bischoflichen Burgenbau in den Bistumern Lubeck und Ratzeburg im Hoch- und Spatmittelalter und geht der Frage nach, inwiefern Bischofe Burgen zur Durchsetzung ihrer Interessen einsetzen konnten. Gerhard Fouquet beleuchtet anhand der Bischofswahlen in Bamberg, Naumburg und Wurzburg des 14. Jahrhunderts die Aushandlungsprozesse zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren und wie deren Unwagbarkeiten schliesslich in eine soziale Praxis uberfuhrt wurden. Oliver Auge und Nina Gallion stellen schliesslich in ihrem Beitrag die mittelalterliche Urbanisierung als Erfolgsgeschichte in Frage und zeigen anhand der Beispiele Hamelschenburg, Jagow und Schwabstedt, dass in der Fruhen Neuzeit langst nicht mehr so viele Stadte existierten, wie im Spatmittelalter entstanden waren.