Die rein rationale, ausschliesslich mit philosophischen Argumenten als Erkenntnisquellen gefuhrte Auseinandersetzung mit den beiden anderen monotheistischen Weltreligionen von Judentum und Islam erreicht in der Geschichte des Christentums ihren Hohepunkt im lateinisch sprachigen Mittelalter. Uber die wichtigsten Positionen und deren jeweilige Grundtexte in dieser Blutezeit einer christlichen Philosophie der monotheistischen Religionen vermittelt diese Monographie einen ausfuhrlichen und verlasslichen Uberblick. Sie schlagt einen geschichtlichen Bogen vom 11. und 12. bis zum 15. Jahrhundert, und zwar von Anselm von Canterbury und einigen seiner Schuler, Petrus Venerabilis und Peter Abalard uber Thomas von Aquin und Raimundus Lullus bis hin zu Nikolaus von Kues an der Schwelle zur Neuzeit. Dabei situiert sie die kontroversphilosophischen Uberlegungen der behandelten Autoren sowohl im Kontext ihres jeweiligen Denkens als auch unter Berucksichtigung ihrer mutmasslichen Adressaten. Zudem versucht sie eine systematische Auswertung der rekonstruierten Argumente vorzunehmen, deren bleibend gultige Einsichten auszuweisen und fur das heutige interreligiose Gesprach zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen fruchtbar zu machen.