"Eine der zentralen Fragen der Hebraerbriefexegese ist die nach der Bedeutung des Todes Jesu. Einerseits misst der Verfasser Jesu Tod entscheidende soteriologische Wirksamkeit bei, andererseits betont er Christi Unverganglichkeit. Beides, Tod und Unsterblichkeit, sind fur den Autor zugleich Voraussetzung fur das Inkrafttreten der Neuen Diatheke. Christian Lustig zeigt, dass Hintergrund und Kern seiner Todesdeutung dabei eine Abendmahlsparadosis markinisch-matthaischer Provenienz ist. Christus opfert Leib und Blut. Sein Pneuma hingegen ist nach Hebr 9,14 ewig. So bleibt er auch uber den Tod hinaus Agens dieser Opferdarbringung. Durch sie vollzieht er Reinigung, Weihe und Inauguration des himmlischen Zeltes wie auch der Glaubenden. Der kultische Dienst des himmlischen Hohepriesters ereignet sich auf Erden am Kreuz und zugleich in pneumatischer Sphare an Gottes eigenem Heiligtum."