"Luthers Soteriologie ist eingebettet in seine Sicht des Gesamtprozesses des Wirklichen: das irreversibel-endzielstrebig angefangene Werden (""fieri"") unserer Welt (der Welt-unseres-schaffenden-Personseins), das uns in seiner dauernden Gegenwart und durch sie zu-verstehen gegeben ist in der gleichursprunglichen asymmetrischen Einheit seiner fundierenden und fundierten Seite. Die fundierende ist das in der absoluten Selbstbestimmtheit (=Dreieinigkeit) Gottes grundende alles ""aus nichts auer ihm selber"", also innerhalb seiner Allgegenwart, schaffende (endzielstrebig anfangende und durchhaltende) Wollen und Wirken (""opus operari"") seines schaffenden Personseins; die fundierte: die endzielstrebig angefangene dauernde Gegenwart des ""fieri"" unserer Welt und unseres ""opus operari"". Luther entfaltet das christologische und trinitarische Dogma, welches die neutestamentlich bezeugte christliche Zuspitzung des alttestamentlichen Schopfungsmythos (Welt- und Menschenverstandnisses) zusammenfasst, als die zutreffende, namlich durch reife (konkrete) Selbsterfahrung beglaubigte, Beschreibung dieses gegenwartigen ""fieri"" unserer Welt. Damit sieht er nicht Gott anthropomorph, sondern uns Menschen theomorph."