Veronika Surau-Ott entwickelt aus einem phanomenologisch geklarten Begriff religioser Erfahrung eine Theorie performativer Glaubensakte und pruft sie am Modell des Gottesdienstes. Sie nimmt ihren Ausgang von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem immer noch dominanten hermeneutischen Paradigma der systematischen Theologie. Der Ruckgriff auf Edmund Husserls Erfahrungsphanomenologie und seine glaubensphilosophischen Spatschriften verdeutlicht den phanomenologischen Aspekt des Erlebens als Erfahrung. Richard Honigswalds in eine diskursive Theorie von Gegenstandlichkeit eingebettete Glaubensphilosophie macht den Begriff des sprachlichen wie nicht-sprachlichen Vollzugs fur eine Theorie der Glaubensakte fruchtbar. Die systematische Verbindung aus phanomenologischer Erkenntnistheorie und diskursiver Performativitat verdeutlicht, wie das, was sich von sich selbst her zeigt, performativ konstituiert und diskursiv reprasentiert wird.