Die Themen der Frauen- und Geschlechterforschung sind im universitaren System, der Kirche und der Gesellschaft angekommen, wenngleich weiterhin nicht unangefochten oder selbstverstandlich. Davon, dass die Kirchengeschichtsforschung sich diesem Feld in der Breite und Tiefe widmet, die notwendig ware, kann jedoch nicht die Rede sein. In mehreren Generationen von kirchenhistorisch Forschenden haben sich mittlerweile einige Wissenschaftler_innen der Etablierung dieses Forschungszweiges verschrieben, historische Frauengestalten in den Fokus geruckt, Geschlechterverhaltnisse in diversen Epochen der Kirchengeschichte untersucht und die Kategorie
Gender polyvalent historisch de- und rekonstruiert. Daraus ergibt sich ein Kaleidoskop von Ansatzpunkten einer kirchenhistorischen Genderforschung, ihrer theoretischen und methodologischen Herangehensweisen sowie ihrer Inhalte, die in diesem Band prasentiert werden.