Peter Riede untersucht erstmals die Vielleicht-Aussagen des Alten Testaments in ihrem jeweiligen Gesamtkontext. Dabei fallt auf, dass sich diese Aussagen auf zwei grosse Verwendungszusammenhange beziehen, einerseits auf das Handeln und Hoffen Gottes, andererseits auf zwischenmenschliche Handlungen und Hoffnungen, wobei auch hier oft ein hintergrundiges (Mit-)Wirken Gottes zu verzeichnen ist, mit dem er die Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet. Vielleicht-Aussagen sind oft auf die Wende einer notvollen Situation bezogen und somit zukunftsorientiert, bieten sie doch einen Ermoglichungsraum, der je und je mit konkretem Inhalt gefullt werden kann. Das Vielleicht ist dabei ein Zwischenstadium auf dem Hoffnungsweg, an dessen Ende, so die Hoffnung der Menschen, sich die notvolle Ausgangssituation gewandelt hat. In entscheidender Weise pragen Vielleicht-Aussagen das alttestamentliche Gottesbild, stossen in ihnen doch Unverfugbarkeit und Wandelbarkeit Gottes aufeinander.