Menschen sind in ihrem Denken und Handeln auf Orientierungen angewiesen. Ohne sie geht die Sinnhaftigkeit des Lebens verloren. Denn das Sein des Menschen ist ein durch Freiheit bestimmtes, die sich im technischen Gestaltungsvermogen auf der einen und im ethischem Reflexionsvermogen auf der anderen Seite zeigt. Im Scheitern und Gelingen der mit der Freiheit erforderten Gestaltungsaufgabe von Selbst-, Welt- und Ursprungsbeziehungen kommt jedoch die Ambivalenz und Multidimensionalitat dieser Freiheit zum Vorschein, die damit zugleich auf ihre Vorgegebenheit verweist. Der Umgang mit dieser Ambivalenz erfordert technische und ethische Urteilskriterien, die in Responsivitat und Resonanz das Vorgegebene der Freiheit in aller Selbstwirksamkeit vergegenwartigen und respektieren. Elisabeth Grab-Schmidt reflektiert in ihrem Aufsatzband diese Ambivalenz theologisch auf der Ebene des Verhaltnisses von Schopfer und Geschopf, die dessen Geschaffensein als Voraussetzung seiner Freiheit anerkennt und wurdigt.